Gefährliches Raubtier
Die gefährlichste Feindin der Strickerinnenzunft ist diese reißende Bestie. Sie sieht so aus, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte, liegt faul da und ist auch meistens sehr behäbig. Doch sobald ich mein Strickzeug herauskrame, ist sie auf den Beinen und lauert darauf, dass irgendwo ein Faden herunterhängt. Darauf stürzt sie sich dann mit einer Geschwindigkeit, die man ihr gar nicht zutrauen würde. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das jetzt eine österreichische Redewendung ist, wenn man sagt: "Man muss aufpassen wie ein Haftelmacher". Die Herkunft dieser Redewendung ist mir nicht ganz klar, möglicherweise hat es früher einmal einen Berufsstand gegeben, der sich mit Haken und Ösen für Kleidungsstücke beschäftigt hat, aber das ist jetzt nur eine Vermutung. Auf jeden Fall muss ich immer aufpassen wie ein Haftelmacher, um nicht mit zerkratzten Oberschenkeln zu enden. Strickzeug irgendwo liegen zu lassen ist ein Ding der Unmöglichkeit, es muss immer verräumt werden, weil ich sonst wieder von vorne anfangen müsste. Aber das zwingt mich wenigstens in manchen Dingen, etwas Ordnung in meinem kreativen Chaos zu halten.
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße